4.4 Berücksichtigung von Bodenkontaminationen in der Kampfmittelräumung
Baufachliche Richtlinien Boden- und Grundwasserschutz (BFR BoGwS)
(1) Vor der Aufnahme von Arbeiten im Gelände hat sich der Auftraggeber über
eine eventuelle Kontaminationsbelastung kundig zu machen. Entsprechende
Vorgaben machen die RBBau in K 1 und K 3. Einen umfassenden Überblick sowie
konkrete Vorgaben zur praktischen Vorgehensweise geben hierzu die
Baufachlichen
Richtlinien Boden- und Grundwasserschutz (BFR BoGwS,
www.arbeitshilfen-bogws.de).
Fachinformationssystem
Boden- und Grundwasserschutz (FIS BoGwS)
(2) Einen guten Informationsstand zur Kontaminationssituation auf Bundesliegenschaften liefert das FIS BoGwS, in das u. a. die Daten aus dem Altlastenprogramm der Bundeswehr einfließen. Eine ausführliche Darstellung der Inhalte und Ziele des FIS BoGwS geben die BFR BoGwS im Kapitel 8.
Bodenkontaminationen
als Kostenwirkungsfaktor
(3) Die Kenntnisse über kontaminierte Flächen sind für die Kampfmittelräumung von besonderer Bedeutung. Zum einen können hieraus besondere Anforderungen an den Sicherheits- und Gesundheitsschutz im Rahmen der Erkundung/Räumung entstehen. Zum anderen sind Verschlechterungen der Belastungssituation zu vermeiden. So ist es in der Regel erforderlich, einen guten Kenntnisstand z. B. über Bodenkontaminationen mit sprengstoffspezifischen Verbindungen (STV) zu haben, bevor die sog. Volumenräumung (gem. Anhang A-9.4.7) zum Einsatz kommt. Ansonsten besteht die große Gefahr, STV zu mobilisieren und so Grundwasserkontaminationen zu bewirken.
Beauftragung der
Leistungen
(4) Leistungen zur Untersuchung der Kontaminationssituation sind durch die
Bauverwaltung gesondert zu beauftragen. Die
Begleitung/Überwachung/Koordinierung der Leistungen vor Ort erfolgt durch
die Bauverwaltung oder einen beauftragten freiberuflich Tätigen (fbT). Die
Dokumentation der Leistungen erfolgt unter Anwendung des INSA und der BFR
Vermessung (s. a. BFR BoGwS, Kapitel 8 und Anhang 7). Es ist zu prüfen, ob durch eine gemeinsame Beauftragung der Leistungen zur Kontaminations- und KM-Erkundung Zeit- und Kostenvorteile erreicht werden können.